9 Jahre Global Micro Initiative e.V.
27. November 20232023 – Ein Jahr voller Herausforderungen und Erfolge – Wir sagen „Danke“
19. Dezember 2023Stell dir vor, deine gesamte Familie wird krank, aber du kannst die benötigten Medikamente nicht bezahlen. Was würdest du tun?
Carmela, eine 32-jährige Mutter von vier Kindern, stand vor dieser herzzerreißenden Situation. In ihrer behelfsmäßigen Hütte am Rand von Olongapos größtem Müllberg erlebt sie täglich die Herausforderungen und Unsicherheiten des Lebens. Ihre Welt ist geprägt von der Sorge um das Nötigste – Nahrung, Sicherheit und Gesundheit. Trotz oder gerade wegen der schwierigen Umstände behält sie ihren einzigen Wunsch fest im Blick: dass ihre Kinder eines Tages ein Leben weit weg von Müll und Entbehrung führen können, ein Leben voller Möglichkeiten und Hoffnung.
Ein Kampf gegen Krankheit und Armut
Das schlimmste Erlebnis in Carmelas Leben war, als ihr Mann Nicanor und ihre vier Kinder im Alter von 11, 8, 6 und 3 Jahren vor einigen Monaten plötzlich gleichzeitig schwer krank wurden. „Es war die schwerste Zeit, die wir je durchgemacht haben”, erinnert sich Carmela. Die Familie hatte kein Geld, um die notwendige medizinische Behandlung zu finanzieren. „Wir mussten unser einziges Schwein und viele andere Dinge verkaufen, um die Behandlungskosten und Medikamente zu bezahlen.” In ihrer Verzweiflung suchte sie Hilfe bei den Nachbarn. Ein Schritt, der ihr sehr schwerfiel, da auch diese in größter Armut leben. „Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass mein Mann und die Kinder gleichzeitig so krank werden”, meint Carmela heute und ist dankbar, dass alle diese Krise gut überstanden haben.
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Der tägliche Überlebenskampf
Jeden Tag ringt Carmela mit der rauen Realität ihres Lebens. Ihre Hütte, teils gemauert, teils aus Brettern und Plastikplanen auf notdürftig mit Erde überschüttetem Müll errichtet, bietet kaum Schutz in einer Umgebung, die regelmäßig von Taifunen und Überflutungen heimgesucht wird.
Das Leben am Müllberg ist ein ständiger Kampf. Carmela beginnt ihren Tag bei Sonnenaufgang. Sie sammelt brennbares Material für ihre Feuerstelle, reinigt die Umgebung ihrer Hütte so gut es geht, wäscht Wäsche, kocht auf offenem Feuer. Manchmal hilft sie ihrem Mann, der als Müllsammler den Müllberg nach Verwertbarem durchsucht. „So kann ich zusätzlich noch ein bisschen Geld verdienen.”
Pagpag – Wie aus Abfall eine Mahlzeit wird
„Manchmal, wenn wir viel Glück haben, können wir Pagpag essen,” erzählt Carmela. „Das ist Fleisch und Gemüse, das wir beim Müllsammeln finden. Das reinige ich dann vom Schmutz und wasche es gründlich ab. Danach koche ich es und so haben wir eine gute Mahlzeit und die ganze Familie wird satt.”
Doch für ihre Kinder wünscht sich Carmela mehr als nur hin und wieder Pagpag aus dem Müll: „Mein Mann und ich werden alles tun, um für die Kinder zu sorgen und sicherzustellen, dass sie ihre Schulbildung abschließen. Wir wünschen uns nichts anderes, als dass die Kinder eine erfolgreiche Zukunft haben werden. Ich möchte einfach nicht, dass sie so enden wie wir und vom Müllberg leben müssen.”
Ein Lichtblick dank Global Micro Initiative e.V.
Inmitten dieser Herausforderungen fand Carmela Hoffnung durch Global Micro Initiative e.V. und die Hilfe, die wir in Armut lebenden Kleinstunternehmern bieten.
Vor einiger Zeit übernahm Carmela den einfachen, kleinen Verkaufsstand ihrer gesundheitlich angeschlagenen Mutter: ein Tisch mit ein paar Produkten des täglichen Bedarfs. Mit einem Mikrokredit, den unsere Hilfsorganisation dank unserer Unterstützer ermöglichen konnten, erweiterte Carmela das Angebot. So konnte sie mehr Kunden gewinnen und dadurch mehr Umsatz generieren.
„Wie die meisten Menschen, die in der kleinen Siedlung am Müllberg leben, hat auch Carmela nur eine minimale Schulbildung”, erklärt Tobias, Gründer unserer Hilfsorganisation. „Mit unseren für die Teilnehmer kostenlosen Seminaren für Kleinstunternehmer helfen wir ihr, sich das nötige Wissen anzueignen, damit ihr Geschäft wachsen kann und langfristig erfolgreich wird.”
Wie alle Kleinstunternehmer, denen Global Micro Initiative e.V. einen Mikrokredit ermöglicht, wird auch Carmela regelmäßig von Mitarbeitern unseres Teams am Projektstandort Olongapo besucht. „Unser Team steht Kleinstunternehmern wie Carmela beratend zur Seite und hilft bei den täglichen Herausforderungen, die den Teilnehmern in ihren Geschäften begegnen. Dabei berät unser Team oft auch zur ansprechenden Präsentation der Waren oder zu Öffnungszeiten und ähnlichen Fragen.”
Gemeinsam für eine bessere Zukunft
Die Geschichte von Carmela ist ein Beispiel dafür, wie plötzliche Krankheiten Familien in Armut noch tiefer in Not stürzen können.
Doch es gibt Hoffnung, und du kannst Teil dieser Hoffnung sein. Mit deiner Spende an Global Micro Initiative e.V. ermöglichst du es Menschen wie Carmela, sich eine bessere Zukunft zu erarbeiten. Dein Beitrag kann dazu beitragen, Leben zu verändern und Familien wie Carmelas eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Sei ein Lichtblick in ihrem Leben. Spende jetzt und schenke Hoffnung.
Schau dir das Video über Carmela an: YouTube
Autorin: Silvia