Olongapo, Philippinen: Veranstaltung zum Weltfrauentag mit Global Micro Initiative e.V.
18. März 2020Global Micro Initiative e.V. Deutschland: Gründerin Marion im Interview
17. September 2020Menschen, die im Müll und vom Müll leben müssen – Mit 18 Jahren war Tobias nach seinem Abitur zwei Jahre mit einer Hilfsorganisation in Südostasien und kam in den Slums von Manila und Olongapo zum ersten Mal mit extremer Armut in Berührung: Menschen, die sich um die Abfälle von Fast-Food-Restaurants stritten und die in ihrer Verzweiflung sogar ihre eigenen Kinder verkauften, um den Rest der Familie ernähren zu können. Er lernte Menschen kennen, die Ideen und den Willen dazu hatten, ihre Situation zu verbessern, aber ihre Armut hinderte sie daran, diese Ideen in die Tat umzusetzen.
Inspiriert durch seine Erlebnisse und tief berührt von den katastrophalen Lebensumständen gründete Tobias Schüßler zusammen mit Silvia Schüßler und Marion Schwierz im September 2014 einen gemeinnützigen Verein, der bis heute mehr als 900 Menschen auf den Philippinen, Thailand und in Indonesien die Chance auf ein besseres und selbstbestimmtes Leben gab: Global Micro Initiative e.V. (GMI). Das gemeinsame Herzensanliegen ist, sich ehrenamtlich für in Armut lebende Menschen Südostasiens einzusetzen und ihnen ein Leben oberhalb der Armutsgrenze zu ermöglichen. Dabei war es Tobias vor allem wichtig Wege zu finden, wie er den Menschen helfen konnte – ohne dass sie von der Hilfe anderer abhängig sind. Nach einiger Recherche stieß er auf das Konzept der Mikrokredite. Motiviert entwickelte Tobias ein eigenes Mikrokreditprogramm, das kleine Kredite mit Schulungen und Beratungen der Teilnehmenden verbindet. Das Ziel ist es, die Situation der Menschen langfristig zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, sich selbstständig eine bessere Zukunft aufzubauen. Unterstützung erhielt Tobias sowohl aus seinem studentischen als auch familiären Umfeld. Gegenüber unseren großartigen Spenderinnen und Spendern setzt Tobias von Anfang an auf viel Transparenz und Nachvollziehbarkeit bezüglich der Spendenverwendung und auch im Umgang mit den ehrenamtlichen Mitgliedern und Partnern legt er großen Wert auf eine offene und respektvolle Kommunikation und viel Wertschätzung für deren Arbeit und Engagement.
Heute – 6 Jahre nach der Gründung von GMI – ist Tobias 27 Jahre alt und neben seinem sozialen Engagement als IT-Berater tätig. Bei GMI ist er für Partnerorganisationen, Projekte und die Betreuung der Ehrenamtlichen zuständig. Privat lebt das älteste von drei Kindern in Sulzbach im Taunus und sucht vor allem in sportlichen Aktivitäten den körperlichen Ausgleich. Denn wenn er nicht gerade unsere Teilnehmende besucht oder sich um neue Projekte kümmert, ist Schüßler gerne an der frischen Luft beim Fahrradfahren oder Wandern. Den Großteil seiner Freizeit verbringt er dabei mit seiner Familie und seinen Freunden.
„Sie hat sich nicht mehr als armen Menschen gesehen, sondern als erfolgreiche Unternehmerin“
Stolz blickt Tobias auf die bisher sehr erfolgreiche Zeit zurück. Wertvolle Erfahrungen sowie das Entwickeln und Ausbauen seiner Idee konnte er vor allem während seiner Studienzeit in Heilbronn im Studiengang „Internationale Betriebswirtschaft – Interkulturelle Studien“ sammeln. Dabei entstanden ganz nebenbei auch langfristige und gute Freundschaften.
Rückblickend bleibt dem jungen Mann vor allem eine Geschichte während seiner Zeit bei GMI besonders in Erinnerung: Catherine bekam als unsere erste Mikrokreditnehmerin auf den Philippinen 2014 einen Mikrokredit von 80 €, um ihren eigenen Sari-Sari-Laden zu eröffnen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der Tochter, Schwester und den Eltern lebte sie auf engstem Raum in einer bescheidenen Hütte am Strand – ohne richtigen Fußboden, Abwasser oder eine Toilette. Catherine brauchte zu Beginn sehr viel Unterstützung. Doch sie bemerkte schnell, dass der Laden gut läuft und sie wirklich Geld damit verdiente. Ihr Ziel: Ihr Kind solle später auf eine Schule gehen, um nicht in Armut leben zu müssen. Tobias faszinierte vor allem der Ehrgeiz und Ideenreichtum von Catherine. Zwar scheiterte ihr Sari-Sari Laden nach kurzer Zeit aber sie hatte immer neue Ideen und betrieb schließlich eine erfolgreiche Schneiderei. „Es hat mich sehr berührt als ich einige Jahre später in ihrer neuen, größeren Wohnung saß und sie mir ganz stolz ihre Waschmaschine gezeigt hat, die sie sich mit dem Gewinn aus ihrer Schneiderei gekauft hatte. Das hat mir gezeigt, wie über die Jahre mit ein paar Hundert Euro jemand von einer kleinen Wellblechhütte am Strand zu einer richtigen Wohnung und Erfolg kommen konnte. Und das Beste: Catherine hat sich nicht mehr als armen Menschen gesehen, sondern als erfolgreiche Unternehmerin."
Und die Zukunft?
Sowohl privat als auch für GMI hat Tobias weiterhin große Pläne. Nachdem er dieses Jahr erfolgreich seinen dualen Master in Wirtschaftsinformatik absolvierte, möchte er auch künftig im IT-Bereich arbeiten. Allerdings stellt der junge GMI-Gründer sich ab September einer neuen Herausforderung in einem anderen Unternehmen.
Innerhalb der Initiative möchte er den Fokus auf den digitalen Fortschritt setzten. Hierbei möchte Tobias in diesem Jahr allen Teilnehmenden ermöglichen, ein eigenes Bankkonto zu eröffnen und damit mobile Rückzahlungen für Mikrokredite anbieten. So müssen unsere Partnerorganisationen vor Ort oder die Teilnehmer keine weiten Wege mehr auf sich nehmen, um Zahlungen durchzuführen. Weiterhin möchte er die Arbeit von GMI in Südostasien, vor allem Indonesien, ausbauen. Hierzu ist der 27-jährige bereits auf der Suche nach einer weiteren Partnerorganisation auf Lombok, die unser Vorhaben unterstützen und begleiten möchten.
Inspiriert durch seine Erlebnisse und tief berührt von den katastrophalen Lebensumständen gründete Tobias Schüßler zusammen mit Silvia Schüßler und Marion Schwierz im September 2014 einen gemeinnützigen Verein, der bis heute mehr als 900 Menschen auf den Philippinen, Thailand und in Indonesien die Chance auf ein besseres und selbstbestimmtes Leben gab: Global Micro Initiative e.V. (GMI). Das gemeinsame Herzensanliegen ist, sich ehrenamtlich für in Armut lebende Menschen Südostasiens einzusetzen und ihnen ein Leben oberhalb der Armutsgrenze zu ermöglichen. Dabei war es Tobias vor allem wichtig Wege zu finden, wie er den Menschen helfen konnte – ohne dass sie von der Hilfe anderer abhängig sind. Nach einiger Recherche stieß er auf das Konzept der Mikrokredite. Motiviert entwickelte Tobias ein eigenes Mikrokreditprogramm, das kleine Kredite mit Schulungen und Beratungen der Teilnehmenden verbindet. Das Ziel ist es, die Situation der Menschen langfristig zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, sich selbstständig eine bessere Zukunft aufzubauen. Unterstützung erhielt Tobias sowohl aus seinem studentischen als auch familiären Umfeld. Gegenüber unseren großartigen Spenderinnen und Spendern setzt Tobias von Anfang an auf viel Transparenz und Nachvollziehbarkeit bezüglich der Spendenverwendung und auch im Umgang mit den ehrenamtlichen Mitgliedern und Partnern legt er großen Wert auf eine offene und respektvolle Kommunikation und viel Wertschätzung für deren Arbeit und Engagement.
Heute – 6 Jahre nach der Gründung von GMI – ist Tobias 27 Jahre alt und neben seinem sozialen Engagement als IT-Berater tätig. Bei GMI ist er für Partnerorganisationen, Projekte und die Betreuung der Ehrenamtlichen zuständig. Privat lebt das älteste von drei Kindern in Sulzbach im Taunus und sucht vor allem in sportlichen Aktivitäten den körperlichen Ausgleich. Denn wenn er nicht gerade unsere Teilnehmende besucht oder sich um neue Projekte kümmert, ist Schüßler gerne an der frischen Luft beim Fahrradfahren oder Wandern. Den Großteil seiner Freizeit verbringt er dabei mit seiner Familie und seinen Freunden.
„Sie hat sich nicht mehr als armen Menschen gesehen, sondern als erfolgreiche Unternehmerin“
Stolz blickt Tobias auf die bisher sehr erfolgreiche Zeit zurück. Wertvolle Erfahrungen sowie das Entwickeln und Ausbauen seiner Idee konnte er vor allem während seiner Studienzeit in Heilbronn im Studiengang „Internationale Betriebswirtschaft – Interkulturelle Studien“ sammeln. Dabei entstanden ganz nebenbei auch langfristige und gute Freundschaften.
Rückblickend bleibt dem jungen Mann vor allem eine Geschichte während seiner Zeit bei GMI besonders in Erinnerung: Catherine bekam als unsere erste Mikrokreditnehmerin auf den Philippinen 2014 einen Mikrokredit von 80 €, um ihren eigenen Sari-Sari-Laden zu eröffnen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der Tochter, Schwester und den Eltern lebte sie auf engstem Raum in einer bescheidenen Hütte am Strand – ohne richtigen Fußboden, Abwasser oder eine Toilette. Catherine brauchte zu Beginn sehr viel Unterstützung. Doch sie bemerkte schnell, dass der Laden gut läuft und sie wirklich Geld damit verdiente. Ihr Ziel: Ihr Kind solle später auf eine Schule gehen, um nicht in Armut leben zu müssen. Tobias faszinierte vor allem der Ehrgeiz und Ideenreichtum von Catherine. Zwar scheiterte ihr Sari-Sari Laden nach kurzer Zeit aber sie hatte immer neue Ideen und betrieb schließlich eine erfolgreiche Schneiderei. „Es hat mich sehr berührt als ich einige Jahre später in ihrer neuen, größeren Wohnung saß und sie mir ganz stolz ihre Waschmaschine gezeigt hat, die sie sich mit dem Gewinn aus ihrer Schneiderei gekauft hatte. Das hat mir gezeigt, wie über die Jahre mit ein paar Hundert Euro jemand von einer kleinen Wellblechhütte am Strand zu einer richtigen Wohnung und Erfolg kommen konnte. Und das Beste: Catherine hat sich nicht mehr als armen Menschen gesehen, sondern als erfolgreiche Unternehmerin."
Und die Zukunft?
Sowohl privat als auch für GMI hat Tobias weiterhin große Pläne. Nachdem er dieses Jahr erfolgreich seinen dualen Master in Wirtschaftsinformatik absolvierte, möchte er auch künftig im IT-Bereich arbeiten. Allerdings stellt der junge GMI-Gründer sich ab September einer neuen Herausforderung in einem anderen Unternehmen.
Innerhalb der Initiative möchte er den Fokus auf den digitalen Fortschritt setzten. Hierbei möchte Tobias in diesem Jahr allen Teilnehmenden ermöglichen, ein eigenes Bankkonto zu eröffnen und damit mobile Rückzahlungen für Mikrokredite anbieten. So müssen unsere Partnerorganisationen vor Ort oder die Teilnehmer keine weiten Wege mehr auf sich nehmen, um Zahlungen durchzuführen. Weiterhin möchte er die Arbeit von GMI in Südostasien, vor allem Indonesien, ausbauen. Hierzu ist der 27-jährige bereits auf der Suche nach einer weiteren Partnerorganisation auf Lombok, die unser Vorhaben unterstützen und begleiten möchten.
Autorin: Anja