Global Micro Initiative e.V. Deutschland: Erfolgreicher Infostand bei EDEKA Stenger Haibach
5. Juli 2022Bali, Indonesien: Global Micro Initiative e.V. jetzt auch bei Balis größter Mülldeponie aktiv
14. Juli 2022Im Mai konnte Tobias, Gründer unserer Hilfsorganisation, nach 2-jähriger pandemiebedingter Pause endlich wieder nach Indonesien reisen. Ein ganz besonderer Höhepunkt dieser Reise war der Besuch der Insel Nusa Penida, Balis kleiner Nachbarinsel. Wie erlebte Tobias diesen Tag und was war das Besondere daran?
Bereits am ersten Tag seiner Indonesienreise hatte der Gründer unserer Global Micro Initiative ein ganz besonderes Ziel: Nusa Penida. Die kleine Insel südöstlich von Bali ist Heimat unseres neuen Pilotprojekts. Begleitet wurde er bei der diesjährigen Reise von Frederic, der sich in unserer Organisation ehrenamtlich als technischer Support engagiert.
„Schon früh am Morgen holte uns Winda mit ihrem Team ab”, erzählt Tobias. Als Koordinatorin unserer Arbeit in Indonesien hatte sie diese Reise nach Nusa Penida vorbereitet. Nach einer Stunde Überfahrt von Bali wurde die kleine Gruppe von Putu begrüßt, der künftig die Projekte auf der kleinen Insel betreuen wird.
Erste Eindrücke
„Nach einer fast einstündigen Fahrt ins Landesinnere auf anfangs gut ausgebauten und später immer schmaler werdenden Wegen erreichten wir den ersten Weiler”, berichtet Tobias. „Die Menschen in dieser abgelegenen Gegend leben in sehr einfachen, ärmlichen Verhältnissen. Sie kochen auf offenen Feuerstellen mit Holz oder Kohle. Obwohl Strom zur Verfügung steht und es eine Wasserleitung gibt, nutzen die meisten Familien Wasser aus dem jeweiligen zum Weiler gehörenden Brunnen. Etwa die Hälfte der Menschen, die wir besuchten, kann weder lesen noch schreiben. Die medizinische Versorgung ist nicht besonders gut. Größtenteils gibt es weder Internet noch Handyempfang, deshalb besitzen die meisten Leute nicht einmal ein einfaches Handy. Kaum jemand hat Zugang zu einer Bank. Teilweise erreichten wir unsere Projektteilnehmer in den einzelnen Weilern nur über enge unbefestigte Wege, auf denen kaum zwei Motorroller nebeneinander Platz hatten.”
Die Kleinstunternehmer unseres Pilotprojektes
Putu führte die Besucher zu den fünf Kleinstunternehmern, die für das Pilotprojekt auf Nusa Penida ausgesucht worden waren. „Unsere Projektteilnehmer haben ganz unterschiedliche Unternehmen”, erklärt Tobias, „von der Herstellung hinduistischer Opfergaben über den Verkauf von Erdnüssen und Gemüse oder traditionellen Gebäcks bis hin zum Kiosk für Lebensmittel ist alles dabei.”
Besonders beeindruckte Ni Kadek Puspawati unser Team. „Ihr Mann hatte im Tourismussektor gearbeitet und war durch die Corona-Pandemie arbeitslos geworden. Da Ni Kadek gut backen konnte, machte sie ihre Leidenschaft zum Beruf. Früh morgens bereitet sie nun traditionelle Balinesische Kuchen zu. Anschließend fährt ihr Mann diese Kuchen auf seinem Motorroller zu den umliegenden Weilern und kommt erst wieder nach Hause, wenn alles Gebäck verkauft ist. Ni Kadek wirkte sehr fröhlich und selbstsicher und war stolz darauf, mit ihrem Kleinstunternehmen den Lebensunterhalt ihrer ganzen Familie sichern zu können.”
Neue Schwerpunkte unseres Mikrokredit-Programms
Wir von Global Micro Initiative e.V. sind sehr froh, dass wir die Möglichkeit haben, in diesem wenig erschlossenen Gebiet tätig zu werden. „Die Bedürfnisse unserer Teilnehmer sind hier durch die geringe Alphabetisierung und die mangelnde digitale Infrastruktur völlig andere als auf Bali oder Lombok”, fasst Tobias zusammen. „Deshalb passen wir unsere Schulungen und Beratungen diesen Bedürfnissen an und zeigen den Kleinstunternehmern zunächst, wie sie mit geregelten Öffnungszeiten und ansprechender Warenpräsentation Kunden gewinnen und ihren Umsatz steigern können.”
Die Menschen in dieser abgelegenen Gegend Nusa Penidas passen genau zur Zielgruppe der Global Micro Initiative. „Bei erfolgreichem Abschluss der Pilotphase möchten wir unsere Arbeit auf dieser kleinen Insel intensivieren”, erklärt Tobias. „Dies können wir jedoch nur, wenn uns mehr Menschen mit ihrer Spende unterstützen.”
Hilf auch du mit und mache die Arbeit auf Nusa Penida möglich. Schon mit einer Spende von 70 € ermöglichst du einen Erstkredit auf dieser Insel.
Autorin: Silvia