Global Micro Initiative e.V. Deutschland: Teambildung und Weiterbildung für unsere Ehrenamtlichen
16. August 2022Bali, Indonesien: Mit Global Micro Initiative e.V. wissen, dass Spenden wirklich ankommen und Menschen notwendige Unterstützung erhalten
2. September 2022Vorbei an kleinen Wellblechhütten, ausgeschlachteten Fahrzeugen, stark riechenden Bergen von Müll sowie offenen Abwasserkanälen, bahnte sich Tobias mit seinem Team den Weg durch die kleine Siedlung. Sein Ziel war das zu Hause der Kleinstunternehmerin Toraeni.
„Die Menschen zeigten uns stolz, was sie dank der Mikrokredite erreicht haben.“
Die Besuche bei den Kleinstunternehmern sind für Tobias jedes Mal ein Höhepunkt seiner Reisen zu den Projektstandorten. „Uns ist wichtig, zu sehen, wie unser Mikrokredit-Programm den Menschen hilft und was wir tun können, um sie noch besser darin zu unterstützen, sich eine bessere Lebenssituation erarbeiten zu können.“ Für ihre kleine Schweinemast hatte Toraeni im Rahmen unseres Pilotprojektes einen Mikrokredit erhalten. „Sie hat sich total gefreut, dass wir sie besuchten, und zeigte uns ganz stolz ihre Schweine“, berichtet Tobias. Mit ihrem Mikrokredit kaufte Toraeni qualitativ hochwertiges Futter für ihre Tiere. So können sie schneller verkauft werden und die Kleinstunternehmerin erwirtschaftet mehr Gewinn.
Auch Aysiah zeigte dem Team von Global Micro Initiative voller Freude ihre Wäscherei und das hochwertige Waschmittel, das sie sich durch den Mikrokredit kaufen konnte. „Sie strahlte richtig, als sie uns von ihrer Arbeit erzählte“, berichtet Tobias. Aysiah, die direkt bei der Mülldeponie eine kleine Wäscherei betreibt, zeigte den Besuchern ihre Waschmaschinen und einen ganzen Berg von Kuscheltieren. Neben ihrer Wäscherei sammelt sie diese, reinigt sie und befüllt sie neu, sodass sie anschließend wieder verkauft werden können.
Mikrokredite und Schulungen für eine bessere Lebenssituation
Insgesamt besuchte Tobias die 6 Kleinstunternehmerinnen, denen wir dank unserer Spender Mikrokredite ermöglichen konnten. Sie alle hatten an unserem Pilotprojekt teilgenommen, mit dem unsere Hilfsorganisation mitten in der Pandemie die Arbeit bei der Mülldeponie begonnen hatte. Zusätzlich zu den Mikrokrediten erhalten die Projektteilnehmer Schulungen und individuelle persönliche Beratungen. Hier lernen sie zum Beispiel, wie man ein einfaches Kassenbuch führt. Dadurch können sie ihre Einnahmen und Ausgaben besser im Blick behalten.
„Bei den Unterhaltungen mit den Mikrokredit-Empfängern haben wir jedoch gemerkt, dass ihnen oftmals die Motivation fehlt, das, was sie in unseren Seminaren und Kursen lernen, dauerhaft anzuwenden“, so Tobias. Hier werden wir von Global Micro Initiative e.V. zusammen mit Winda, der Koordinatorin unserer Arbeit in Indonesien, überlegen, was wir tun können, damit unsere Projektteilnehmer dauerhaft umsetzen, was sie gelernt haben.
„Interessant war, dass dort, wo die Leute kleine Unternehmen hatten, es viel aufgeräumter war und die Besitzer penibel drauf geachtet haben, dass ihre Kioske und Verkaufsstände sowie die nähere Umgebung sauber sind und die Produkte schön platziert sind“, erzählt Tobias.
Neue Eindrücke – alte Erinnerungen
„Die Menschen hier sind trotz ihrer Lebensumstände sehr freundlich. Alle haben uns lächelnd begrüßt und sich über unseren Besuch gefreut.“ Die Projektteilnehmer sind sehr stolz auf ihre Arbeit und auf das, was sie dank der Mikrokredite und der Beratungen erreicht haben.
„Für mich selbst war es sehr schockierend und bewegend zugleich, in dieser Müllberg-Siedlung zu sein“, fasst Tobias seinen Besuch zusammen. „Zu sehen, wie und in welcher Situation die Menschen hier Leben, das geht einem schon sehr nahe.
Vor allem aber hat dieser Besuch mich wieder erinnert an meine Zeit auf den Philippinen vor inzwischen genau zehn Jahren. Auch dort besuchte ich die Menschen der Müllberg-Siedlungen. Das waren die gleichen Gerüche, die gleichen Lebenssituationen und genauso überall Müll wie hier. Und damals hatten diese Erlebnisse ja zur Gründung von Global Micro Initiative e.V. geführt.“
Wir freuen uns, dass unsere Hilfsorganisation seit langem die erste Organisation ist, die hier bei der Mülldeponie von Bali wieder Projekte betreiben darf. Die Dorfältesten berichteten, dass viele Hilfsorganisationen nur vorbeigekommen wären, um ein paar Fotos zu machen und Gelder gesammelt haben, aber am Ende ist bei der Siedlung selbst nichts angekommen. Umso bedeutender ist es für uns, dass wir die Menschen hier auf ihrem Weg aus der Armut unterstützen dürfen.
Du möchtest die Menschen, die an der Mülldeponie leben, bei ihren Geschäften und ihren Geschäftsideen unterstützen? Mit einer Spende ab 70 € ermöglichst du einen Erstkredit.
Autorin: Silvia