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8. November 2023Oktaviani und ihre Familie führen ein Leben, das sich die meisten von uns kaum vorstellen können. Sie wohnen direkt bei Denpasars größter Mülldeponie. Dort arbeiten sie als Müllsammler und Müllverwerter. Doch ihre Einnahmen reichen kaum aus, um Nahrung, Kleidung und Unterkunft zu finanzieren. Wie kann Global Micro Initiative e.V. hier nachhaltige Veränderung schaffen?
Oktaviani ist eine von Hunderten, die bei Denpasars Mülldeponie im Süden der Insel Bali leben und arbeiten. Mit ihrem Mann Hadi und ihren drei Kindern teilt sie sich ein winziges Zuhause, während sie Tag für Tag versuchen, genug für eine warme Mahlzeit zu verdienen. Doch schon ein klein wenig Unterstützung kann das Leben von Oktaviani und ihrer Familie verbessern – und Global Micro Initiative e.V. ist bereit, diese Unterstützung zu bieten.
Alltag im Schatten der Müllberge
Beißender Geruch vieler Tonnen Müll vermischt sich mit dem penetranten Geruch von Schweinen und Ziegen. Er durchdringt jeden Winkel der Müllberge-Siedlung. Besonders in der Regenzeit wird dieser Geruch fast unerträglich. Hier sind Oktaviani und Hadi unermüdlich im Einsatz, um ihre Familie ernähren zu können.
Wie viele andere Müllverwerter auch, kauft Oktaviani riesige Säcke voller Müll. In der sengenden Hitze sortiert sie verwendbare und recyclebare Abfälle aus. Der fast unerträgliche Geruch und lästige Fliegen erschweren ihre Arbeit zusätzlich.
Die sortierten Abfälle verkauft sie an Recycler weiter und trägt so dazu bei, dass ein Teil des Mülls wiederverwertet wird. Oktavianis Mann durchforstet als Müllsammler den Abfall direkt auf der Deponie nach verwertbaren Gegenständen. Die so erzielten Einnahmen reichen gerade so, um die Familie zu ernähren. Gesundheitsversorgung, Bildung für die Kinder oder Rücklagen für Notfälle? Für Oktavianis Familie sind diese Dinge ein ferner Traum. Doch wir von Global Micro Initiative e.V. haben es uns zur Aufgabe gemacht, gerade für Menschen wie Oktaviani nicht nur kurzfristig die Lebensbedingungen zu verbessern, sondern nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe für ein langfristig besseres Leben zu leisten.
Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe – ein Konzept, das wirkt
Tobias Schüßler, der Initiator von Global Micro Initiative e.V., betont die Wichtigkeit von individueller Unterstützung. „Wer langfristig Armut bekämpfen will, muss den Menschen nicht nur bei ihren finanziellen Problemen helfen. Vielmehr müssen Menschen individuell so unterstützt werden, dass sie in die Lage kommen, selbst für sich und ihre Familie sorgen zu können.“ Dies gilt besonders auch für die Menschen bei Denpasars Mülldeponie, die aufgrund ihrer Armut, wenn überhaupt, nur eine sehr geringe Schulbildung haben.
Für Global Micro Initiative e.V. ist es deshalb umso wichtiger, Mikrokredite nicht isoliert zu vergeben.
Sie werden durch begleitende Schulungen und individuelle Beratungen ergänzt, um Kleinstunternehmern das nötige Wissen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse zu vermitteln. „So setzen wir auf nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe, die den Menschen langfristig Chancen für eine bessere Zukunft bietet“, fasst Tobias zusammen.
Oktaviani kann mit ihrem Mikrokredit mehr Säcke mit Müll kaufen und so mehr Einnahmen für sich und ihre Familie generieren. Die begleitenden Schulungen werden ihr helfen, ihr Kleinstunternehmen der Müllverwertung voranzubringen. Auf diese Weise kann sie mit ihrem Mann zusammen besser für die Familie sorgen und sogar kleine Rücklagen für Notsituationen bilden. Mit der verbesserten finanziellen Situation können sie ihren Kindern eine bessere Bildung ermöglichen. Gleichzeitig haben die Kinder dadurch die Chance auf eine bessere Zukunft abseits der Mülldeponie.
Autorin: Silvia