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12. Dezember 2022Wenn Herman H. mit seinem Roller durch das Dorf fährt, duftet es nach Pentol- und Cilokbällchen. Seit einiger Zeit verkauft er die selbstgemachten Snacks in der Umgebung und konnte mit Hilfe von Global Micro Initiative e.V. sein Kleinstunternehmen erfolgreich etablieren, obwohl er eigentlich aus der Landwirtschaft kommt. Doch hat sich der Berufswechsel gelohnt?
Pentol (Fleischbällchen) und Cilok (Tapiokabällchen) – so heißen leckere, indonesische Snacks. Sie werden zu einem günstigen Preis verkauft und sind sehr sättigend, was sie gerade in ländlichen Regionen äußerst beliebt macht. Durch den Verkauf der Snacks und das Wiederbefüllen von Gaskartuschen ist es Herman mittlerweile möglich, ein regelmäßiges Einkommen zu erhalten. Das war nicht immer so.
Als Reisbauer auf Indonesiens Insel Lombok waren seine Einnahmen stark von der Ernte abhängig. Dieses unregelmäßige und schwankende Einkommen war der Grund, weshalb er sich dazu entschied, Pentol und Cilok zu verkaufen.
Mit Anfang 40 noch einmal etwas Neues zu wagen erfordert Mut, auch wenn Herman die Landwirtschaft nicht ganz aufgegeben hat. Inzwischen bewirtschaftet hauptsächlich seine Frau die Reisfelder. Vormittags hilft Herman ihr dabei, bevor er sich für den restlichen Tag mit seinem Roller auf den Weg macht, die Snacks in seinem Dorf Beririjarak und in dessen näheren Umgebung zu verkaufen.
Mit Mikrokrediten und Schulungen zum Erfolg
Bei der Umsetzung seiner Idee des Snack-Verkaufs half ihm ein erster Mikrokredit von Global Micro Initiative e.V. sowie die damit verbundenen Schulungen und persönlichen Beratungen durch die Mitarbeiter vor Ort. Nach erfolgreicher Rückzahlung erhielt Herman nun einen weiteren Mikrokredit. Die 128 Euro nutzt er, um mehr Zutaten für seine Fleisch- und Tapiokabällchen und einen größeren Vorrat an Gas zu kaufen.
„Zu Beginn hatten Herman die Kenntnisse zur Verwaltung seiner Finanzen gefehlt”, erzählt Tobias, Gründer unserer Hilfsorganisation. „Es fiel ihm schwer, seine Ausgaben und Einnahmen nachzuverfolgen. Insbesondere in schwierigen Zeiten ging ihm aufgrund mangelnder Ersparnisse deshalb oft das Geld aus.” Durch die bereitgestellten Trainings von Global Micro Initiative e.V. hat Herman gelernt, wie wichtig es ist, Geld für unsichere Zeiten zur Seite zu legen. Zusätzlich ist es ihm mit dem neu erworbenen buchhalterischen Wissen möglich, seine Finanzen im Blick zu behalten. „Bereits jetzt, nach seinem zweiten Mikrokredit, konnte Herman seine täglichen Einnahmen von bisher etwa 18 Euro auf etwa 25 Euro steigern”, freut sich Tobias.
„Er konnte sich Lizenzen für feste Verkaufsplätze erwerben und seinen Kundenstamm erweitern. Dadurch ist es ihm jetzt sogar möglich, regelmäßig ein paar Euro für Notfälle beiseite zu legen.”
Wir von Global Micro Initiative e.V. freuen uns, dass Herman nun durch ein konstantes Einkommen sich und seine Familie versorgen kann und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg bei seinem Kleinstunternehmen.
Der langfristige Erfolg unserer Teilnehmer liegt uns sehr am Herzen, weshalb wir großen Wert auf Schulungen und Weiterbildung legen. Mit einer Spende von 200 Euro finanzierst du ein zwei- bis dreistündiges Seminar für etwa zehn Kleinstunternehmer. Sei dabei und verändere Leben, jeder noch so kleine Beitrag zählt!
Autorin: Annika