Deutschland/Indonesien: Besuch bei Entwicklungshilfe-Projekten in Indonesien
27. Juni 2024Lombok, Indonesien: Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe jetzt auch in Rarang und Tetebatu
25. Juli 2024Neue Infrastrukturprojekte und ein wachsender Tourismusstrom verändern Nusa Penida. Für Kleinstunternehmer eröffnen sich neue Möglichkeiten. Wie wirkt sich das auf die Arbeit von Global Micro Initiative e.V. auf Nusa Penida aus?
Nusa Penida erwacht aus dem Corona-Schlaf. Infrastrukturprojekte und ein stetig steigender Touristenstrom beleben die Insel. Neue Arbeitsplätze entstehen durch den Bau neuer Hotelanlagen und Restaurants. Lokale Kleinstunternehmer blicken optimistisch in die Zukunft, denn diese Entwicklung bringt neue Chancen mit sich.
Verbesserte Infrastruktur und neue Chancen
Wo noch vor wenigen Jahren weder Strom noch fließendes Wasser vorhanden war, gibt es heute Zugang zu Elektrizität und – zumindest alle paar Tage – fließendes Wasser auf Nusa Penida. Die Regierung subventioniert Kochgas, wodurch die Menschen nicht mehr auf offenen Feuerstellen kochen müssen.
Auch die Bootsanlegestelle wurde inzwischen ausgebaut, sodass Touristen nun trockenen Fußes über einen Steg an Land gehen können, ohne durch das Wasser waten zu müssen. Und sogar die Straßen wurden an einigen Stellen erweitert, was Transport und Mobilität verbessert. Dies fördert nicht nur den Tourismus, sondern schafft auch neue wirtschaftliche Möglichkeiten für Kleinstunternehmer.
Kleinstunternehmer für die Zukunft gerüstet
Von dem wachsenden Touristenstrom profitieren unter anderem Kleinstunternehmer, die kleine Kioske oder Imbissstände betreiben. „Unsere Projektteilnehmer haben zum Beispiel gelernt, wie man Waren über soziale Medien anbietet, Produkte ansprechend präsentiert oder freundlich, aber bestimmt gegenüber Kunden auftritt, die nicht zahlen können“, erklärt Tobias, Gründer unserer Hilfsorganisation. Dieses Wissen hilft ihnen jetzt bei der Weiterentwicklung ihrer Unternehmen.
Erfolge durch Hilfe zur Selbsthilfe
„Die Nachfrage nach Mikrokrediten unserer Hilfsorganisation ging in den letzten Monaten fast vollständig zurück. Zugleich stieg das Einkommen vieler Kleinstunternehmer auf deutlich mehr als drei bis vier Euro pro Person und Tag. Damit gehören sie nicht mehr zu unserer Zielgruppe.“
Global Micro Initiative e.V. sieht diesen Wandel als ein positives Zeichen. „Es ist ermutigend, zu sehen, welche Erfolge unsere früheren Projektteilnehmer haben. Dies bestätigt unseren Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe“, betont Tobias.
„Durch unsere regelmäßigen Besuche bei den Kleinstunternehmern sehen wir, wie sich ihre Unternehmen entwickeln. Wir freuen uns darüber, dass die Menschen ihre Chancen nutzen und dabei erfolgreich sind. Wir sehen es als einen bedeutenden Erfolg unserer Hilfsorganisation, dass viele der von uns unterstützten Kleinstunternehmer, die länger als ein Jahr von uns gefördert wurden, eine Einkommenssteigerung von durchschnittlich über 55 % erreicht haben und nun ohne unsere Hilfe auskommen.“
Unsere Hilfsorganisation ermöglichte auf Nusa Penida seit Mitte 2022 insgesamt 83 Mikrokredite und führte 25 Seminare durch, an denen 272 Personen teilgenommen haben.
Helfen, wo wir gebraucht werden – mit deiner Spende
„Wir evaluieren regelmäßig, wie unsere Arbeit wirkt und wo es Bedarf an unserem Mikrokredit-Programm gibt. Die gesunkene Nachfrage nach unseren Mikrokrediten, Schulungen und individuellen Beratungen auf Nusa Penida ermöglicht es uns nun, unsere Arbeit hier zum Jahresende nach Rückzahlung der noch offenen Mikrokredite erfolgreich abzuschließen und an unseren weiteren Projektstandorten auf Lombok und den Philippinen zu intensivieren. Der Bedarf an unserer Förderung auf Lombok ist immer noch immens hoch, auf den Philippinen ist er sogar noch gestiegen“, betont Tobias.
„Unsere Hilfe wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Hilf uns, weiterhin Armut zu bekämpfen, nachhaltige Veränderungen zu bewirken und Kleinstunternehmern die Chance zu geben, sich selbst einen Weg aus der Armut zu erarbeiten.“