Olongapo, Philippinen: Global Micro Initiative e.V. ermöglicht kostenlose Seminare
17. Februar 2023Olongapo, Philippinen: Mit Global Micro Initiative e.V. gegen Armut bei Olongapos Mülldeponie
2. März 2023Nach erfolgreich beendetem Pilotprojekt auf Nusa Penida startete unsere Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. nun ein neues Projekt der Entwicklungszusammenarbeit auf der kleinen Insel im Schatten Balis. Doch warum ausgerechnet auf Nusa Penida?
Bekannt als das „blaue Paradies Indonesiens” und „Geheimtipp für Schnorchler und Taucher” ist Nusa Penida bei Südostasien-Urlaubern ein beliebtes Reiseziel. Die Insel bietet traumhafte Strände, beeindruckende Klippen und atemberaubende Natur. Nur wenige Urlauber kennen die andere Seite Nusa Penidas, eine Seite, die geprägt ist von großer Armut. Hier sieht man unbefestigte Straßen, Brunnen, an denen Menschen Wasser für das tägliche Leben schöpfen, offene Feuerstellen, an denen Essen zubereitet wird. Hier leben Menschen, die kaum lesen und schreiben können, die nicht vom aufkeimenden Tourismus profitieren. Sie leben in sehr ärmlichen, einfachen Verhältnissen. „Menschen in solchen Lebenssituationen sind genau die Zielgruppe von Global Micro Initiative e.V.”, erklärt Tobias, Gründer unserer Hilfsorganisation.
Gespräche mit Dorfvorstehern und ein erfolgreiches Pilotprojekt als Anfang
„Bevor wir überhaupt in den abgelegenen Gegenden der kleinen Insel arbeiten konnten, fanden Gespräche mit den Dorfvorstehern statt”, erklärt Tobias. „Uns ist wichtig, die Verantwortlichen vor Ort von Anfang an in unsere Planungen miteinzubeziehen. Die Dorfvorsteher waren vom Projekt unserer Hilfsorganisation begeistert und einer stellte unserem Team sogar den Versammlungsraum des Dorfes für die Schulungen der Teilnehmer des Pilotprojektes zur Verfügung.”
Mit 10 Kleinstunternehmern führte Global Micro Initiative e.V. das Pilotprojekt durch. Sie alle erhielten individuell auf sie abgestimmte Beratungen, Schulungen und einen Mikrokredit, und sie konnten diesen Mikrokredit innerhalb der vereinbarten Frist zurückzahlen. „Doch das ist nicht alles”, so Tobias.
Willkommene Entwicklungszusammenarbeit
„Die Kleinstunternehmer fragten nicht hauptsächlich nach Mikrokrediten. Die Menschen sind geradezu hungrig nach Weiterbildungen. Die Nachfrage ist immens. Bei unserem letzten Training hatten wir zusätzlich 13 Teilnehmer, die keinen Mikrokredit erhalten hatten.”
Im Zuge des einjährigen Projektes, das vom Kleinprojektefonds der W. P. Schmitz-Stiftung gefördert wird, möchte unsere Hilfsorganisation etwa 30 Kleinstunternehmer betreuen, also insgesamt ungefähr 300 Menschen eine bessere Zukunft ermöglichen.
Im Durchschnitt bestehen die Familien auf Nusa Penida aus 4 bis 6 Personen, sie leben aber oft in mehreren Generationen zusammen. „Dies bedeutet, wenn wir einen Kleinstunternehmer fördern, helfen wir immer auch dem gesamten Familienverbund, da das Bildungsniveau und Einkommen der ganzen Familie gesteigert wird.”
Wie wird unser Projekt auf Nusa Penida durchgeführt?
„Die Einbeziehung der Menschen vor Ort in die Planung des Schulungs- und Beratungsangebotes sind uns extrem wichtig”, führt Tobias aus. „Die Bewohner berichten unseren Mitarbeitern von ihren täglichen Herausforderungen. Diese machen Lösungsvorschläge und bieten entsprechende Schulungen und Beratungen an. Nur wenn wir die Herausforderungen der Menschen kennen, können wir gezielte Lösungen anbieten.”
Deshalb sind der enge Kontakt und der Austausch mit den Menschen Grundlage unserer Arbeit. Wenn Personen nicht lesen oder schreiben können, ergibt eine Schulung zur Buchhaltung keinen Sinn. Dann erfolgt die Hilfe zum Beispiel durch praktische Tipps zu Sauberkeit, Präsentation der Waren, geregelte Öffnungszeiten, Kundennachfrage und Bedarfsfeststellung, gezielte Produktauswahl und vieles mehr. Alle Personen, die an den Programmen unserer Hilfsorganisation teilnehmen, kommen freiwillig und die Ziele werden vorab persönlich abgestimmt und besprochen.
„Insgesamt haben wir 16 verschiedene Schulungen und Seminare während des Projektjahres auf Nusa Penida geplant”, so Tobias. „Ich freue mich, dass wir jetzt auch den Menschen auf Nusa Penida die Chance geben können, sich selbst einen Weg aus der Armut zu erarbeiten.”