Olongapo, Philippinen: Gründer von Global Micro Initiative e.V. besucht Projekte in Olongapo
30. April 2019Olongapo, Philippinen: Wenn plötzlich das Zuhause weg ist
28. Juni 2019Gründungsmitglied Andreas Schüßler aus Hösbach besuchte im April mit dem Vorstandsvorsitzenden Tobias Schüßler Hilfsprojekte auf den Philippinen. Er berichtet:
„Erdrückende Hitze, müde Hunde, Häuser ohne Fußboden – und dazwischen: Lachende Kinder. Das ist es, was ich wahrnehme, als ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Slum bin. Außer mir sind Tobias und zwei Mitarbeiter von Project Life Subic dabei, die sich um die Projekte von GMI vor Ort kümmern.
Uns kommen Jugendliche mit Müllsäcken entgegen. Tobias wird mir später erklären, dass sie Müllsammler sind, um ihren Teil zum Familienunterhalt beizutragen.
Zu viert laufen wir durch die engen Gassen, hintereinander, da es zu eng für zwei Menschen nebeneinander ist. Wir sind auf dem Weg zu Carina. Sie hatte einen Mikrokredit genutzt, um einen Sari Sari Store zu eröffnen und nun schon einen zweiten Kredit erhalten, dessen Raten sie stets pünktlich zurückbezahlt hat.
Carina wohnt mit ihrem Mann und drei Kindern in einer kleinen Wellblechhütte im Slum. Es ist unvorstellbar eng: Die Familie kocht, isst und schläft auf engstem Raum. Der Empfang ist überaus freundlich. Sofort wird Platz geschaffen, damit zumindest einige sich neben das Bett setzen können. Auch der Laden ist hier integriert, mich im Verkaufsbereich zu bewegen, ist fast nicht möglich. Carina spricht über ihr Leben: Der Slum liegt direkt am Strand; in der Regenzeit wird er oft überflutet. Der Eingang ist deshalb leicht erhöht gebaut. Ihre Hütte haben sie ohne Genehmigung auf dem Grundstück errichtet. Immer wieder kursiert das Gerücht, der Eigentümer würde zurückkehren, Carina müsste dann ihr Zuhause verlassen. Deshalb werden hier keine auf Dauer angelegten Gebäude gebaut. Es gibt keine Fußböden; meine Füße stehen direkt auf Sand, während ich am Bett sitze. Carina erzählt, dass sich Reis und Holzkohle am besten verkaufen, denn die Menschen nutzen Holzkohle zum Kochen, da es billiger als Strom oder Gas ist. Abkühlung gibt es keine, denn niemand besitzt eine Klimaanlage, um die Hitze erträglich zu machen.
Carina plant, mit einem weiteren Mikrokredit einen gebrauchten Kühlschrank zu kaufen, um gekühlte Waren verkaufen zu können.
Auf unserem Rückweg passiert etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte: Uns laufen Kinder hinterher. Lachend. Glücklich. Das würde es sein, was ich von dieser Reise mitnehme. Dass Menschen, die nichts haben, so dankbar für das Leben sein können. Dass sogar Kinder, die im Slum aufwachsen, glücklich sein können.“
„Erdrückende Hitze, müde Hunde, Häuser ohne Fußboden – und dazwischen: Lachende Kinder. Das ist es, was ich wahrnehme, als ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem Slum bin. Außer mir sind Tobias und zwei Mitarbeiter von Project Life Subic dabei, die sich um die Projekte von GMI vor Ort kümmern.
Uns kommen Jugendliche mit Müllsäcken entgegen. Tobias wird mir später erklären, dass sie Müllsammler sind, um ihren Teil zum Familienunterhalt beizutragen.
Zu viert laufen wir durch die engen Gassen, hintereinander, da es zu eng für zwei Menschen nebeneinander ist. Wir sind auf dem Weg zu Carina. Sie hatte einen Mikrokredit genutzt, um einen Sari Sari Store zu eröffnen und nun schon einen zweiten Kredit erhalten, dessen Raten sie stets pünktlich zurückbezahlt hat.
Carina wohnt mit ihrem Mann und drei Kindern in einer kleinen Wellblechhütte im Slum. Es ist unvorstellbar eng: Die Familie kocht, isst und schläft auf engstem Raum. Der Empfang ist überaus freundlich. Sofort wird Platz geschaffen, damit zumindest einige sich neben das Bett setzen können. Auch der Laden ist hier integriert, mich im Verkaufsbereich zu bewegen, ist fast nicht möglich. Carina spricht über ihr Leben: Der Slum liegt direkt am Strand; in der Regenzeit wird er oft überflutet. Der Eingang ist deshalb leicht erhöht gebaut. Ihre Hütte haben sie ohne Genehmigung auf dem Grundstück errichtet. Immer wieder kursiert das Gerücht, der Eigentümer würde zurückkehren, Carina müsste dann ihr Zuhause verlassen. Deshalb werden hier keine auf Dauer angelegten Gebäude gebaut. Es gibt keine Fußböden; meine Füße stehen direkt auf Sand, während ich am Bett sitze. Carina erzählt, dass sich Reis und Holzkohle am besten verkaufen, denn die Menschen nutzen Holzkohle zum Kochen, da es billiger als Strom oder Gas ist. Abkühlung gibt es keine, denn niemand besitzt eine Klimaanlage, um die Hitze erträglich zu machen.
Carina plant, mit einem weiteren Mikrokredit einen gebrauchten Kühlschrank zu kaufen, um gekühlte Waren verkaufen zu können.
Auf unserem Rückweg passiert etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte: Uns laufen Kinder hinterher. Lachend. Glücklich. Das würde es sein, was ich von dieser Reise mitnehme. Dass Menschen, die nichts haben, so dankbar für das Leben sein können. Dass sogar Kinder, die im Slum aufwachsen, glücklich sein können.“
Autorin: Silvia