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14. Juli 2023Trotz Jacquelines Teilzeitjob als Nageldesignerin und des Vollzeitjobs ihres Mannes reichte das Geld einfach nicht. Heute ist Jacqueline erfolgreiche Ladenbesitzerin und ihre Familie ist finanziell bessergestellt als je zuvor. Neugierig, wie sie das geschafft hat?
Die 39-jährige Jacqueline C. liebte den engen Kontakt zu ihren Kunden. Als Nageldesignerin in einem großen Einkaufszentrum konnte sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen und dabei viele interessante Gespräche führen. Dieser Austausch war ihr genauso wichtig wie ihre Arbeit selbst. Doch obwohl Jacqueline in ihrem Teilzeitjob und ihr Mann in seinem Vollzeitjob als Tricycle-Fahrer hart arbeiteten, war es eine ständige Herausforderung, ihre achtköpfige Familie zu versorgen. Sie kamen immer nur gerade so über die Runden. Aber Jacqueline wollte mehr. Sie wollte ihren Lieben ein besseres Leben ermöglichen. So begann sie, nach Möglichkeiten zu suchen, wie sie ihr Einkommen steigern könnte. Der Traum von einem eigenen Laden entstand.
Eine Geschäftsidee, ein Mikrokredit – doch dann kam Corona
„Kochen war immer schon meine Leidenschaft. Also dachte ich, warum nicht meine Fähigkeiten nutzen, um unsere finanzielle Situation zu verbessern?”, erinnert sich Jacqueline. „Deshalb bewarb ich mich um einen Mikrokredit.” Mit dieser Idee und dem Mikrokredit, den wir dank der Unterstützung unserer Spender ermöglichen konnten, eröffnete sie an ihrem Küchenfenster einen kleinen Streetfood-Stand. Doch dann schlug das Schicksal zu: Corona kam, und mit ihm ein langer, belastender Lockdown.
Digitales Marketing, ein Buchhaltungskurs und eine neue Chance
Aber Jacqueline war nicht bereit, aufzugeben. „Durch einen Kurs über Online-Marketing von Global Micro Initiative e.V. wurde ich dazu inspiriert, selbst Produkte online anzubieten”, erzählt sie. Zunächst verkaufte sie gefrorene Lebensmittel, später kamen Reis und weitere Trockenlebensmittel hinzu. Ihre Entschlossenheit zahlte sich aus und schon bald konnte sie ihre Produktpalette erweitern und einen kleinen Kiosk eröffnen.
Mit drei weiteren Mikrokrediten konnte sie ihr Geschäft Schritt für Schritt ausbauen. Heute, zweieinhalb Jahre nach ihrem ersten Mikrokredit, besitzt Jacqueline einen florierenden Laden. Sie verkauft Trockenlebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs. Darüber hinaus hat sie ihr Sortiment erweitert und bietet nun sogar in einem kleinen Onlineshop Plastikschüsseln, -wannen und Ventilatoren an.
Jacquelines Fähigkeiten und Ehrgeiz wurden sichtbar, als sie bei einem von Global Micro Initiative e.V. ausgerichteten Buchhaltungskurs mit anschließendem Wettbewerb teilnahm und den beeindruckenden zweiten Platz belegte. Heute hilft ihr ihre gewissenhafte Buchführung dabei, einen guten Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben zu behalten, was ihr bei der Weiterentwicklung ihres Geschäftes von großem Nutzen ist.
Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe
„Ich habe heute viel mehr Kundenkontakt und verdiene mehr im Monat, als ich im Einkaufszentrum verdient hatte”, erzählt Jacqueline mit einem Lächeln. „Ich konnte sogar ein Tricycle kaufen, das ich vermiete. Durch die Umsatzprovision, die ich vom Mieter erhalte, habe ich nun noch eine zusätzliche Einnahmequelle.”
Tobias, Gründer unserer Hilfsorganisation, ist begeistert, wenn er von Menschen wie Jacqueline erzählt.
„Geschichten wie diese zeigen mir immer wieder, wie viel man erreichen kann, wenn man die Chance bekommt und den Willen hat, seine Situation zu verbessern. Mit ein wenig Unterstützung, mit der nötigen Schulung und mit harter Arbeit hat Jacqueline es geschafft, nicht nur ihr eigenes Leben, sondern das ihrer ganzen Familie zum Positiven zu verändern. Ich bin immer wieder begeistert, zu sehen, wie effektiv und nachhaltig unsere Hilfe zur Selbsthilfe sein kann.”