Vorstandsvorsitzender, Projektmanagement


Tobias

Menschen, die im Müll und vom Müll leben müssen – Mit 18 Jahren war Tobias nach seinem Abitur zwei Jahre mit einer Hilfsorganisation in Südostasien und kam in den Slums von Manila und Olongapo zum ersten Mal mit extremer Armut in Berührung: Menschen, die sich um die Abfälle von Fast-Food-Restaurants stritten und die in ihrer Verzweiflung sogar ihre eigenen Kinder verkauften, um den Rest der Familie ernähren zu können. Er lernte Menschen kennen, die Ideen und den Willen dazu hatten, ihre Situation zu verbessern, aber ihre Armut hinderte sie daran, diese Ideen in die Tat umzusetzen. 

Inspiriert durch seine Erlebnisse und tief berührt von den katastrophalen Lebensumständen gründete Tobias Schüßler zusammen mit Silvia Schüßler und Marion Schwierz im September 2014 einen gemeinnützigen Verein, der bis heute zu einer internationalen Hilfsorganisation entwickelt hat und etwa 3.000 Menschen auf den Philippinen, Thailand und in Indonesien die Chance auf ein besseres und selbstbestimmtes Leben gab: Global Micro Initiative e.V. (GMI). Das gemeinsame Herzensanliegen ist, sich ehrenamtlich für in Armut lebende Menschen Südostasiens einzusetzen und ihnen ein Leben oberhalb der Armutsgrenze zu ermöglichen. Dabei war es Tobias vor allem wichtig, Wege zu finden, wie er den Menschen helfen konnte – ohne dass sie von der Hilfe anderer abhängig sind. Nach einiger Recherche stieß er auf das Konzept der Mikrokredite. Motiviert entwickelte Tobias ein eigenes Non-Profit-Mikrokreditprogramm, das kleine Kredite mit kostenlosen Schulungen und engmaschigen, individuellen Beratungen der Teilnehmenden verbindet. Das Ziel ist es, die Situation der Menschen langfristig zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, sich selbstständig eine bessere Zukunft aufzubauen. Unterstützung erhielt Tobias sowohl aus seinem studentischen als auch familiären Umfeld. Gegenüber unseren großartigen Spenderinnen und Spendern setzt Tobias von Anfang an auf viel Transparenz und Nachvollziehbarkeit bezüglich der Spendenverwendung und auch im Umgang mit den ehrenamtlichen Mitgliedern und Partnern legt er großen Wert auf eine offene und respektvolle Kommunikation und viel Wertschätzung für deren Arbeit und Engagement.

Tobias ist für die Projekte und Entwicklung unserer Arbeit in Südostasien zuständig. Beruflich arbeitet er im IT-Sicherheitsbereich einer Niederländischen Bank. Er ist gerne an der frischen Luft beim Fahrradfahren oder Wandern.

„Sie hat sich nicht mehr als armen Menschen gesehen, sondern als erfolgreiche Unternehmerin“
Tobias ist vor allem eine Geschichte während aus der Anfangszeit von GMI besonders in Erinnerung: Catherine bekam als erste Projektteilnehmerin auf den Philippinen 2014 einen Mikrokredit von 80 €, um ihren eigenen Sari-Sari-Laden, einen traditionellen Mini-Kiosk, zu eröffnen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der Tochter, Schwester und den Eltern lebte sie auf engstem Raum in einer bescheidenen Hütte am Strand – ohne richtigen Fußboden, Abwasser oder einer Toilette. Catherine brauchte zu Beginn sehr viel Unterstützung. Ihr Ziel: Ihr Kind solle später auf eine Schule gehen, um nicht in Armut leben zu müssen. Tobias faszinierte vor allem der Ehrgeiz und Ideenreichtum von Catherine. Zwar scheiterte ihr Sari-Sari Laden nach kurzer Zeit, aber sie hatte immer neue Ideen und eröffnete schließlich mit einem weiteren Mikrokredit eine erfolgreiche Schneiderei.  „Es hat mich sehr berührt als ich einige Jahre später in ihrer neuen, größeren Wohnung saß und sie mir ganz stolz ihre Waschmaschine gezeigt hat, die sie sich mit dem Gewinn aus ihrer Schneiderei gekauft hatte. Das hat mir gezeigt, wie über die Jahre mit ein paar Hundert Euro jemand von einer kleinen Wellblechhütte am Strand zu einer richtigen Wohnung und Erfolg kommen konnte. Und das Beste: Catherine hat sich nicht mehr als armen Menschen gesehen, sondern als erfolgreiche Unternehmerin.“

Und die Zukunft?
Mit Blick auf die Zukunft plant Tobias mit Global Micro Initiative e.V., den erfolgreichen Hilfe-zur-Selbsthilfe-Ansatz noch stärker in die Region Südostasien zu tragen. So soll unter anderem die Arbeit bei Balis größter Mülldeponie nahe Denpasar intensiviert werden, um die Lebensumstände der dort lebenden Kleinstunternehmer zu verbessern. Zusätzlich steht ein 2,5-jähriges Programm für Kleinhändler in drei Dörfern auf Lombok bevor, das Non-Profit-Mikrokredite, Schulungen und individuelles Coaching umfasst, um langfristig ein sicheres Einkommen zu sichern und einen nachhaltigen Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten. Auf den Philippinen wird die Arbeit bei der größten Mülldeponie von Olongapo intensiviert, um weitere in Armut lebende Menschen zu erreichen. In der Region Subic sollen Projekte hinzukommen, die langfristige Perspektiven eröffnen und die bisherigen Erfolge vertiefen. 

Um diese Vorhaben zu verwirklichen, ist Global Micro Initiative e.V. auf weitere Spenden angewiesen. Jede Unterstützung hilft, Projekte zu realisieren, die nicht nur heute, sondern bis in die nächste Generation hineinwirken. Schon 100 Euro ermöglichen einen Non-Profit-Mikrokredit und schaffen die Grundlage für ein besseres Leben.